Kurden in Deutschland – zwischen Selbstidentifikation und Fremdzuschreibung

Prof. Dr. Jost Gippert
Prof. Dr. Saloumeh Gholami

Beschreibung

Die konkrete Bedeutung des Begriffs „kurdisch“ hängt ab von der behandelten Gruppe und ihrer Herkunftsregion sowie von den unterschiedlichen identitätsbildenden Faktoren (Sprache, Religion, Kultur, ethnische Selbst- und Fremddefinition). Diese Perspektiven haben in Bezug auf die „Kurden“ in jüngerer Zeit vor allem in Deutschland zu einer Vielzahl begrifflicher Mehrdeutigkeiten und, damit verbunden, zu Identitätskonflikten geführt.

Das Teilprojekt versucht, die Identitätsbildung der verschiedenen „kurdischen“ Gruppen (Kurden, Zaza, Jesiden, Aleviten, Ahl-e-Haqq usw.) aus emischer und etischer Perspektive zu erforschen. Damit ergibt sich die Notwendigkeit, Selbst- und Fremdidentifikation der betroffenen Gruppen sowohl in ihren Herkunftsländern als auch in Deutschland zu untersuchen. Im Mittelpunkt dieser Untersuchung steht neben den religiösen Aspekten die linguistische Positionierung der „kurdischen“ Sprachen (Kurmandschi, Sorani, Zazaki, Gorāni, Hawrāmi u.a.) und ihre Rolle bei der Identitätsentwicklung der betreffenden Gruppen.

Kurdischer Sprachkurs, Iran
Kurdischer Sprachkurs, Iran
©Ebrahim-Alipoor

Pir-e Shaliyar-Zeremonie in Hawraman, Iran
Pir-e Shaliyar-Zeremonie in Hawraman, Iran
©Ebrahim-Alipoor
Kurdinnen in Georgien
Kurdinnen in Georgien

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